… werden wir uns noch lange erinnern. Wie geht es heuer weiter, was müssen wir erwarten und wie können wir für die Zukunft vorsorgen?
Ja, es war schon mal entspannter, unser Unternehmen zu führen! Vor 2020 nämlich, da „war die Welt noch in Ordnung“. Alles verlief in geregelten Bahnen, bis Mitte Jänner ein „heimtückischer Corona-Virus“ zuerst China und dann die ganze Welt heimsuchte und auf den Kopf stellte. Drei Jahre, in denen zuvor Undenkbares Realität wurde.
Im vorigen Jahr kam dann noch der unnötige, von Russland angezettelte, Krieg gegen die Ukraine dazu. Dabei war die Versorgungssituation durch Corona und deren in Folge brüchige Lieferketten schon schlimm genug. Das letzte Jahr hat uns noch eindringlicher gezeigt, wie ohnmächtig und abhängig wir im Westen sind. Und wie rücksichtslos Egomanen, Diktatoren und „Machthaber“ (inkl. Elon, Jeff, Mark und Co.) agieren.
Wohin man schaut, überall Krisen: Covid-Pandemie, Ukraine-Krieg, Rohstoffmangel durch unsicher gewordene Lieferketten und der, noch immer angezweifelte, Klimawandel. Die Folgen betreffen uns alle: explodierende Preise an alle Ecken und Enden, eine stark steigende Inflation und eine Unplanbarkeit in allen Bereichen. Auch uns stellen sich die Fragen:
Wie geht es heuer weiter, was müssen wir erwarten und wie können wir für die Zukunft vorsorgen?
Auf Seiten unseres Hauptlieferanten der Agrana, welcher sowohl in Russland als auch in der Ukraine Fruchtzubereitungswerke sowie landwirtschaftliche Betriebe (Anbau von Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren…) betreibt, ist „business as usual“ angesagt. Als Lebensmittelproduzent sei es wichtig, „die Menschen in diesen Ländern in Notzeiten zu versorgen und Aufträge regionaler Kunden zu erfüllen“. Deshalb wurden die Werke nicht geschlossen und es wird, je nach aktueller Sicherheitslage und bei geringerer Auslastung, weitergearbeitet. Der Hauptenergieträger ist dabei Gas. Es wird in allen Produktionsstätten benötigt, besonders in der Zucker- und Stärkeproduktion.
Als kurzfristige Krisenmaßnahme hat der Konzern begonnen, die Produktionsanlagen in Österreich auf Öl umzurüsten. Ein Riesenunterfangen mit vielen Herausforderungen, welche auch Nachhaltigkeitspläne auf den Kopf stellt, aber die Weiterversorgung sichert. Versorgungsengpässe kennen wir daher keine, wir werden regelmäßig beliefert, unser Lager ist gut gefüllt und auch bei den Verpackungen können wir auf einen guten Vorrat zurückgreifen. Versorgungstechnisch blicken wir vorsichtig optimistisch in die Zukunft.
Bei den Preisen sieht die Situation ganz anders aus: Durch Jahrespreise mussten wir im Vorjahr sehr wenige Anpassungen vornehmen, dabei sind die Großhandels-Preise im Juni 2022 schon um durchschnittliche 26% höher als im Vorjahr gewesen. Mit ganzer Wucht bekamen wir daher im Dezember die Preise für 2023 zu spüren.
War in den Coronajahren noch die Frage „Bekommen wir die Ware?“ lautet Sie jetzt „Zu welchen Preis bekommen wir die Ware?“
So blieb es uns nicht erspart, unsere Reserven anzugreifen und im Dezember, wo es möglich war, auf Vorrat einzukaufen. Gleichzeitig müssen wir uns Gedanken machen, wie wir in diesem Jahr Kosten und Ressourcen einsparen können. Für uns wird 2023 damit zum Jahr der Rückbesinnung und Restrukturierung. Energietechnisch werden wir durch die Fertigstellung unserer PV-Anlagenerweiterung auf 45 kWp am Dach unseres Firmengebäude unabhängiger und können bei den aktuellen Einspeisetarifen die Anlage auch finanziell gewinnbringend betreiben.
Da unser einfacher Webshop schon sehr gut angenommen wird, werden wir diesen auf professionellere Beine stellen und viele Abläufe vereinfachen und automatisieren. Das geht einher mit neuen Zahlungsdienstleistungen, höchstwahrscheinlich mit einem neuen Logistikpartner im Full-Service-Bereich, sowie mit der Vereinheitlichung unserer Bag-in-Box-Gewichte. Hier werden wir, um die internen Kosten und Abläufe für den Webshop zu vereinfachen, wieder auf Einheiten statt Gewichte umstellen müssen.
20.01.2023