Ein kurzer Ausblick auf das nächste Jahr: Was wird günstiger, was wird teurer? Welche Faktoren haben einen Einfluss auf die Preisgestaltung?
Die letzten drei Jahre waren von Unsicherheiten geprägt. Im Jahr 2021 bemerkte man die Zerbrechlichkeit der Lieferketten und wie wir alle vom asiatischen Raum abhängig sind. Ware war plötzlich nicht mehr lieferbar und wenige konnten eine konkrete Lieferzeit nennen. Zeitweilig bezahlten wir „Fantasiepreise“, nur um genug Klebebänder für den Paketversand parat zu haben. 2022 hatte sich das wieder einigermaßen eingependelt, bis dann nach Kriegsbeginn in der Ukraine sukzessiv die Preise angepasst wurden. Dabei wurde es uns wieder bewusst, was alles mit Ukraine-Bezug produziert wird. Das wirklich böse Erwachen dann Ende 2022, als die Energiekosten und so manche Preise von Früchten in ungeahnte Höhen vorgedrungen sind.
Heuer hat es sich an der Preisfront größtenteils entspannt. Es gibt bei vielen Sorten „normale“ Ernten (außer bei heimischen Äpfeln) und wieder genug Mengen am Markt (da sich einige, die z.B. Himbeeren gehortet haben, wohl aufgrund der zurückgegangenen Nachfrage verspekuliert haben), so dass wir im kommenden Jahr vernünftige Preise anieten können.
Mehr Sorgen machen uns die weltweit hohen Zuckerpreise. Die sind wegen „El Nino“ auf den höchsten Stand seit fast 13 Jahren gestiegen. „El Nino“ ist ein Wetterphänomen, das durch eine Erwärmung des Oberflächenwassers im Pazifischen Ozean gekennzeichnet ist, welches für Hitze sowie Dürren in einigen Regionen der Welt und schwere Regenfälle in anderen Regionen verantwortlich ist. Auch die weltweit höheren Ölpreise hätten zu den gestiegenen Zuckerpreisen beigetragen, erklärt die FAO (Welternährungsorganisation). Denn dadurch entsteht ein Anreiz für Produzenten, einen Teil ihrer Ernte zu Treibstoff zu verarbeiten, was wiederum das Angebot von Zucker verknappt und die Preise erhöht. Thailand ist nach Brasilien der zweitgrößte, Indien der drittgrößte Exporteur von Zucker weltweit. Beide Länder sind auch stark von „El Nino“ betroffen. (Quelle: ORF.at)
Übrigens, sagt Ihnen „Citrus Greening“ etwas? Bis September hatten wir davon noch nichts gehört, erst als uns die hohen Preise für Orangensaftkonzentrat erreichten, haben wir uns darüber informiert. Citrus Greening, auch HLB genannt, ist eine relativ neue Pflanzenkrankheit bei Zitrusfrüchten, welche durch Blattflöhe übertragen wird. Vereinfacht gesagt, die Früchte werden nicht mehr reif und fallen halb grün vom Baum. Die Bäume verkümmern mit der Zeit und sterben ab. Das ist neben „El Nino“, Hurrikans in Florida und leeren Lagern ein Grund, warum Erntemengen zurückgehen und die Weltmarktpreise für Orangensaft so hoch wie noch nie sind. „Innerhalb von drei Jahren hat sich der Orangensaftpreis verdreifacht“, sagt Florian Berger, Geschäftsführer des Verbands der Fruchtsaftindustrie Österreich. (Quelle: ORF.at)
Trotz allem können wir den Artikel positiv beenden: Wo es geht, belassen wir die Preise für 2024 gleich und bei einigen, u.a. Heidelbeeren und Himbeeren, können wir diese sogar senken. Eine wenige müssen wir leider anpassen. Wir bemühen uns immer um Aktualität, die letztgültigen Preise finden Sie aber immer in unserem Webshop.
Versandkosten - Massive Mauterhöhung in Deutschland
Die deutsche Regierungskoalition hat mit dem „Modernisierungspaket für Klimaschutz“ einen CO2-Aufschlag von 200 Euro pro Tonne zum 01.12.2023 sowie die Erweiterung der LKW-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen zum 01.07.2024 beschlossen. Durch diese Maßnahmen plant der Staat in den nächsten vier Jahren mit zusätzlichen Einnahmen von 30 Milliarden Euro, welche für die Sanierung des Schienennetzes genutzt werden sollen. Die Auswirkungen sind immens: Berechnungen der Branchenverbände DSLV und BGL zeigen, dass sich die LKW-Mautsätze ab dem 01.12.2023 ungefähr verdoppeln werden! (Quelle: Dachser)
Seit Jahren versuchen wir, die ungeliebten Versandkosten neu aufzustellen. Auch diesmal war es der Plan, eine neue, einfachere Struktur in Form von Pauschalen auszuarbeiten. Durch diese Mauterhöhung ist dies nun wieder schwieriger geworden. Wir bleiben dran, brauchen aber für weitere Infos und Versanddaten noch einige Monate. So müssen wir die Preisanpassungen von 5% für Österreich und 12% für Deutschland im bestehenden System weitergeben. Danke für Ihr Verständnis.
12.12.2023